Buchtipp
Der Weg frisst das Ziel - die Triathlon Erlebnisse des "Weißen Kenianers
Autor: Andi Peichl



Wer hätte das gedacht

Wer hätte gedacht, dass ich mal das Buch meines Bruders auf meinem Blog vorstellen werde. Am heutigen Tag vor einem Jahr gab es weder meinen Blog, noch eine Zeile des Buches „Der Weg frisst das Ziel“.



Das Buch

Das sehr witzige und wunderbar gelungene Buch (und das meine ich objektiv, as good as possible), handelt von den Triathlon Erlebnissen meines 39jährigen Bruders der irgendwie und irgendwann zum Hobbytriathleten und zum „Weißen Kenianer“ wurde.

Im Buch, „Der Weg frisst das Ziel“ geht es nicht um Bestzeiten, heroische Leistungen oder um die Message: „alles kein Problem, ich erkläre euch jetzt wie es geht .“ Vielmehr handelt das Buch von keimender und wachsender Leidenschaft zum Sport, von Stolz der ihn mitunter auch mal ins körperliche Unglück stürzen lässt, von Erlebnissen die berauschend, lustig oder manchmal auch erschütternd waren und sind. Und um die Familie, um die Ehefrau, die diesen Extremsport des Göttergaten unterstützt, erträgt und manchmal auch glaubt es nicht zu ertragen. Nicht nur ein Kapitel endet mit dem Satz: „Und sie dachte an Scheidung.“

Auf äußerst humorvolle Weise beschreibt der „Weiße Kenianer“ seine zarten und schmerzhaften Anfänge mit dem alten Rennrad unseres Vaters. Den ersten Versuch einer langen Radausfahrt bei der er sich und seine körperliche Verfassung völlig unterschätzt hat. Dem körperlichen Zusammenbruch nahe steht er vor seinem Schwiegervater, der ihn ab diesem Tag immer wieder aus misslichen Lagen befreien wird müssen...

Familie und Sport versucht er unter einen Hut zu bringen, und bis heute will er nicht wahrhaben, dass sich das nicht ausgehen kann. Auch nicht, wenn er bereits um 6 Uhr früh mit dem Schwimmtraining beginnt.

Der „Weiße Kenianer“ nutzt Familienausflüge und Urlaube für Trainingseinheiten. Da fährt er schon mal bei strömendem Regen von Kapfenberg nach Bad Waltersdorf (142km) um den gemeinsamen Familienurlaub anzutreten.
Er beschreibt den Zauber der großen und aufwändigen Veranstaltungen und was logistisch hinter so einem Wettbewerb steckt. Von Checklisten fürs „Sachen packen“ die 100 Mal kontrolliert werden bis zur akribischen Vorbereitung in den Wechselzonen. Das Schleppen des Gepäcks, das meine Schwägerin bei den Wettbewerben übernimmt, sollte als eigene Sportart anerkannt werden (dies beschreibt sie auf berührende und unterhaltsame Weise im letzten Kapitel)

Wer denkt der „Weiße Kenianer“ sei mit alldem ausgelastet, der irrt!!!
Beim Ausdauersport scheint man viel Zeit zum Nachdenken und „Ideen sammeln“ zu haben, denn eines Tages fährt er mit einigen Trainingskollegen samt Begleitfahrzeug von Graz nach Lignano (366km). Er ist 16,5 Stunden unterwegs und nimmt 16 Riegel, 16 Gels, 16 Semmeln. 3 kg Bananen, 16 Liter Isogetränke und 3 Liter Cola zu sich.

Ein sehr beeindruckendes und emotionales Kapitel ist die Begegnung mit seinem Freund „Rambo“, der in jungen Jahren auf die „schiefe Bahn“ gerät, alles irgendwann aber hinter sich lässt, und sich dem Extremsport widmet. Das Vorhaben: in 24 Stunden 8 Mal einen Berg rauf- und wieder runter zu laufen. Der „Weiße Kenianer“ soll ihm bitte dabei helfen. Gesagt, getan. Und es sollte nicht die letzte „Wahnsinnsidee“ der beiden bleiben.

Letztes Jahr war es dann soweit. Er hat lange davon geträumt beim Ironman in Kärnten (Ö) zu starten. Nach 3,8 km Schwimmen und 180,2 km Radfahren, zwang ihn ein Sonnenstich bei Kilometer 5 der Laufdisziplin, zur Aufgabe.

Aber ich bin mir sicher er wird wieder starten. Und er wird finishen.
Hakuna Matata!!!


Mein Senf zum Buch:

Ich muss ganz klar sagen: Es ist mir ein vollkommenes Rätsel wie man seinen Körper dazu bringt solche Leistungen zu erzielen.
Ich selbst gehe seit einiger Zeit Laufen, allerdings bewege ich mich in einer „Zeitzone“ die mein Bruder in seinem Buch als peinlich erwähnt. (na vielen Dank auch). Ist er es doch, der mir immer rät: Lauf langsam, nur nicht zu schnell. Offenbar hat hier jemand Angst vor Konkurrenz aus der eigenen Familie (hehe).

Vielen von euch wird es ähnlich gehen. Wir „Absolut-Nicht- Triathleten“ fragen uns: „Wie kann man nur?“ Nicht eine Disziplin im Einzelbewerb würde ich schaffen. Und das alles hintereinander? Geht’s noch???

Die Erklärung findet man im Buch. Auch wenn man mit der Sportart nichts anfängt und man sich diese sportlichen Leistungen nicht vorstellen kann, bekommt man doch einen Eindruck davon was jemanden dazu antreibt seinem Körper alles abzuverlangen.

Ich finde den Einblick eines „Nichtsportlers“ oder „Normalsportlers“ in das Leben eines Extremsportlers durchaus spannend. Mein Bruder beschreibt sein Leben als „Weißen Kenianer“ mit allen Höhen und Tiefen, mit allen Erfolgen und Entbehrungen. Er beschreibt die unschönen und schmerzhaften Erlebnissee, bis hin zu den Glücksmomenten die der Erfolg bringt.




Das Buch bekommt man im Kenia Shop, bei Amazon oder im gut sortierten Fachhandel

Der „Weiße Kenianer“ hat auch eine eigene Seite auf Facebook!


Infos zum Autor

Andi Peichl betreibt mit seiner Frau eine Künstleragentur, ist freischaffender Kabarett-Autor und Regisseur. Und er war eigentlich auch ein ganz normaler Hobby-Triathlet und Familienvater bis er über Nacht zum „Weißen Kenianer“ wurde.






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1 Kommentar

  1. Hui, das klingt sehr interessant, vor allem für sooooooooooo unsportliche Menschen wie mich. Hast du sehr schön geschrieben den Post

    Liebste Grüße zu dir :-)

    AntwortenLöschen

Schön, dass du da bist!
Ich freue mich über ein paar nette Zeilen von dir!

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