Wer hätte das gedacht
Wer
hätte gedacht, dass ich mal das Buch meines Bruders auf meinem Blog vorstellen
werde. Am heutigen Tag vor einem Jahr gab es weder
meinen Blog, noch eine Zeile des Buches „Der Weg
frisst das Ziel“.
Das Buch
Das
sehr witzige und wunderbar gelungene Buch (und das meine ich objektiv, as good
as possible), handelt von den Triathlon Erlebnissen meines 39jährigen Bruders
der irgendwie und irgendwann zum Hobbytriathleten und zum „Weißen Kenianer“ wurde.
Im
Buch, „Der Weg frisst das Ziel“ geht es nicht um Bestzeiten, heroische
Leistungen oder um die Message: „alles kein Problem, ich erkläre euch jetzt wie
es geht .“ Vielmehr handelt das Buch von keimender und wachsender Leidenschaft
zum Sport, von Stolz der ihn mitunter auch mal ins
körperliche Unglück stürzen lässt, von Erlebnissen die berauschend, lustig oder
manchmal auch erschütternd waren und sind. Und um die Familie, um die
Ehefrau, die diesen Extremsport des Göttergaten unterstützt, erträgt und
manchmal auch glaubt es nicht zu ertragen.
Nicht nur ein Kapitel endet mit dem Satz: „Und
sie dachte an Scheidung.“
Auf
äußerst humorvolle Weise beschreibt der „Weiße Kenianer“ seine zarten und schmerzhaften Anfänge mit dem alten Rennrad
unseres Vaters. Den ersten Versuch einer langen Radausfahrt bei der er sich und
seine körperliche Verfassung völlig unterschätzt hat. Dem körperlichen
Zusammenbruch nahe steht er vor seinem Schwiegervater, der ihn ab diesem Tag immer
wieder aus misslichen Lagen befreien wird müssen...
Familie
und Sport versucht er unter einen Hut zu bringen, und bis heute will er nicht
wahrhaben, dass sich das nicht ausgehen kann. Auch nicht, wenn er bereits um 6
Uhr früh mit dem Schwimmtraining beginnt.
Der
„Weiße Kenianer“ nutzt
Familienausflüge und Urlaube für Trainingseinheiten. Da fährt er schon mal bei
strömendem Regen von Kapfenberg nach Bad Waltersdorf (142km) um den gemeinsamen
Familienurlaub anzutreten.
Er
beschreibt den Zauber der großen und aufwändigen Veranstaltungen und was
logistisch hinter so einem Wettbewerb steckt. Von Checklisten fürs „Sachen
packen“ die 100 Mal kontrolliert werden bis zur akribischen Vorbereitung in den
Wechselzonen. Das Schleppen des Gepäcks, das meine Schwägerin bei den
Wettbewerben übernimmt, sollte als eigene Sportart anerkannt werden (dies
beschreibt sie auf berührende und unterhaltsame Weise im letzten Kapitel)
Wer
denkt der „Weiße Kenianer“ sei mit alldem ausgelastet, der irrt!!!
Beim
Ausdauersport scheint man viel Zeit zum Nachdenken und „Ideen sammeln“ zu
haben, denn eines Tages fährt er mit einigen Trainingskollegen samt
Begleitfahrzeug von Graz nach Lignano (366km). Er ist 16,5
Stunden unterwegs und nimmt 16 Riegel, 16 Gels, 16 Semmeln. 3 kg
Bananen, 16 Liter Isogetränke und 3 Liter Cola zu sich.
Ein
sehr beeindruckendes und emotionales Kapitel ist die Begegnung mit seinem
Freund „Rambo“, der in jungen Jahren auf die „schiefe Bahn“ gerät, alles
irgendwann aber hinter sich lässt, und sich dem Extremsport widmet. Das
Vorhaben: in 24 Stunden 8 Mal einen Berg rauf- und wieder runter zu laufen. Der
„Weiße Kenianer“ soll ihm bitte
dabei helfen. Gesagt, getan. Und es sollte nicht die letzte „Wahnsinnsidee“ der
beiden bleiben.
Letztes
Jahr war es dann soweit. Er hat lange davon geträumt beim Ironman in Kärnten
(Ö) zu starten. Nach 3,8 km Schwimmen und 180,2 km Radfahren, zwang ihn ein
Sonnenstich bei Kilometer 5 der Laufdisziplin, zur Aufgabe.
Aber
ich bin mir sicher er wird wieder starten. Und er wird finishen.
Hakuna
Matata!!!
Mein Senf zum Buch:
Ich
muss ganz klar sagen: Es ist mir ein vollkommenes Rätsel wie man seinen Körper dazu
bringt solche Leistungen zu erzielen.
Ich
selbst gehe seit einiger Zeit Laufen, allerdings bewege ich mich in einer „Zeitzone“
die mein Bruder in seinem Buch als peinlich erwähnt. (na vielen Dank auch). Ist
er es doch, der mir immer rät: Lauf langsam, nur nicht zu schnell. Offenbar
hat hier jemand Angst vor Konkurrenz aus der eigenen Familie (hehe).
Vielen
von euch wird es ähnlich gehen. Wir „Absolut-Nicht- Triathleten“
fragen uns: „Wie kann man nur?“ Nicht eine Disziplin im Einzelbewerb würde ich
schaffen. Und das alles hintereinander? Geht’s noch???
Die
Erklärung findet man im Buch. Auch wenn man mit der Sportart nichts anfängt und
man sich diese sportlichen Leistungen nicht vorstellen kann, bekommt man doch
einen Eindruck davon was jemanden dazu antreibt seinem Körper alles
abzuverlangen.
Ich
finde den Einblick eines „Nichtsportlers“ oder „Normalsportlers“ in das Leben
eines Extremsportlers durchaus spannend. Mein Bruder beschreibt
sein Leben als „Weißen Kenianer“ mit
allen Höhen und Tiefen, mit allen Erfolgen und Entbehrungen. Er beschreibt die
unschönen und schmerzhaften Erlebnissee, bis hin zu den Glücksmomenten die der
Erfolg bringt.
Das
Buch bekommt man im Kenia Shop, bei Amazon oder im gut sortierten Fachhandel
Der „Weiße Kenianer“ hat auch eine eigene Seite auf Facebook!
Der „Weiße Kenianer“ hat auch eine eigene Seite auf Facebook!
Hui, das klingt sehr interessant, vor allem für sooooooooooo unsportliche Menschen wie mich. Hast du sehr schön geschrieben den Post
AntwortenLöschenLiebste Grüße zu dir :-)